Imkerverein  Glauchau  und  Umgebung e.V.




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Aktualisiert: 27.01.2016

     



 


   









Kurz-Chronik des Vereins
 
 

Unser Verein wurde am 11. Dezember 1904 nachmittags 4 Uhr als "Bienenzüchterverein Glauchau und Umgegend" 
von 12 Glauchauer Herren aus der Initiative des Oberschullehrers Max Grieseler heraus gegründet.

 

Der Verein und das Vereinsleben wurden bis zum heutigen Tag durch viele Höhen und Tiefen auf Grund vielfältiger gesellschaftlicher und politischer Veränderungen geprägt.
Einige davon sind:

 

1914 bestand der Verein nun 10 Jahre.
Von einem geplanten Stiftungsfest zur Feier dieses Vereinsjubiläums wurde in Folge des Krieges abgesehen.

   

Im Jahr 1915 beschaffte man Maulbeerpflanzen zum Versuch der Seidenraupenzucht in hiesiger Gegend. Hierdurch sollte auch die Bienenweide verbessert werden.
Die Seidenraupenzucht schlug jedoch fehl.

 

1918 erhielt der Verein Beutevölker aus dem Feldzug des I. Weltkrieges. Unserem Verein wurden damals 12 dieser Völker zugeteilt.

 

Nach dem ersten Weltkrieg im Jahr 1922 zählte der Verein seine bisher höchste Mitgliederzahl. 135 Imkerinnen und Imker waren im Verein organisiert.
Es war eine Zeit der Not durch die damalige Geldentwertung.

 

Im Jahre 1924 rettete sich unser Verein aus dem Sumpf der Hyperinflation von 1923 in das Zeitalter der Rentenmark.
Die Imkerfrauen stifteten zum 20jährigen Vereinsbestehen eine silberne Vereinsglocke, welche auch heute noch unsere Versammlungen einläutet.

 

1929 konnte erstmalig nach einem viertel Jahrhundert, am 11.12.1929 das 25jährige Bestehen durch einen Festabend mit musikalischen Darbietungen, Tafel und Ball gefeiert werden.

   

Im Juli 1933 erfolgte die nationalsozialistische Gleichschaltung des Deutschen Imkerbundes.
Die Imker wurden dem "Reichsverband deutscher Kleintierzüchter" angegliedert.
Unter diesem Dachverband firmierte neben anderen Tierzüchtern die "Reichsfachgruppe Imker".

                Unser Verein gehörte nun dem    Reichsverband deutscher Kleintierzüchter,
der   Reichsfachgruppe Imker,
der   Landesfachgruppe Sachsen,
der   Kreisfachgruppe Glauchau,
und der   Ortsfachgruppe Glauchau     an.

   
 

Im Jahre 1935 kam es zu einem massiven Bienensterben in der Region Mülsengrund. 
Eine vorerst vermutete, unbekannte, bösartige Krankheit konnte nicht bestätigt werden.
Viele Imker und mehrere Dörfer waren vom Totalverlust betroffen.
Die Ursache wurde in giftigen Industrieabgasen gesehen.
Unter anderem wurden das Blaufarbenwerk in Oberschlema mit arsenhaltigen Abgasen und die Abgase der Papierfabrik in Crossen als Ursache vermutet.

 

1944 wurde die 40. Wiederkehr des Gründungstages in schlichter, der Zeit angepasster Weise im Stadttheater Glauchau gedacht. Neben dem politischen Bevollmächtigten der Kreisleitung der NSDAP war auch der Bürgermeister Dr. Müller hierbei anwesend.

 

1945 erfolgte eine Neuordnung der Strukturen.
Innerhalb der Sächsischen Gesellschaft für Bienenzucht gehörten wir nun dem 
Kreisverband 16 - „Landkreis Glauchau“ an und trugen die Bezeichnung „Ortsverband Glauchau“.

   

1946 wurde der Vorsitzende des Imkervereins zum Kreisbeauftragten für den „Kartoffelkäferabwehrdienst“ berufen.
Das Auftreten dieses Schädlings musste sofort an ihn gemeldet werden. In diesem Falle wurden meist Schulklassen zum Ablesen der Käfer auf den Feldern eingesetzt.
Das Auftreten des Käfers war in der damaligen Zeit der Nahrungsmittelknappheit eine große Gefahr.

 

1947 kam es zu massiven illegalen Baumfällungen durch die Bevölkerung, was die Bienenweide in unserer Region nachhaltig schädigte.

   

Auch im Jahre 1948 hielt eine Serie von Einbrüchen in Bienenhäuser mit Entwendung von Futterwaben an. Teilweise wurden auch Beuten und anderes Imkergerät beschädigt oder zerstört.
Angehörige der in Glauchau stationierten „Roten Armee“ wurden teilweise mit Zerstörungen in Verbindung gebracht.
Diese Schäden sowie die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Zucker hatten die Bienenhaltung der vorangegangenen Jahre sehr negativ beeinflusst.

Viele Imker gaben daraufhin die Bienenhaltung auf.

   

1952 erfolgten erneut Änderungen in den Vereinsstrukturen. Unser Verein wurde nun unter dem Dachverband VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) in Glauchau als "Sparte Imker" eingegliedert.

   

Am 11. Dezember 1954 wurde das 50jährige Bestehen der Imkervereinigung durch ein „Gemütliches Beisammensein“ im Meisterhaus gefeiert.
In diesem Zusammenhang gab es im Vorfeld des Jubiläums viele Probleme. Finanzielle Mittel standen nicht zur Verfügung. Zudem waren solche Veranstaltungen durch die Glauchauer Volkspolizei genehmigungspflichtig, welche die Feier damals als ungewünschte „Vereinsmeierei“ bezeichnete.
Auf Grund der Mangelversorgung dieser Zeit musste der Verein selbst für Heizmaterial und Lebensmittel sorgen.

   

Zur Imkerversammlung am 10. Juli 1955 war als Gastredner der bekannte Augenarzt Herr Dr. Heinrich von Wolffersdorff anwesend.
Herr Dr. von Wolffersdorff erforschte die „Glauchauer Augenkrankheit“, welche eine Folge der Luftverschmutzung durch die ansässige Chemieindustrie war.
Da Umweltbelastungen auch für Bienensterben verantwortlich sind, wurden Zusammenhänge zwischen Bienensterben und der Augenkrankheit vermutet.

   

Im Jahre 1989 hatte unser Verein 48 Mitglieder.

Mit der damaligen gesellschaftlichen und politischen Wende kam es zum Wegfall des staatlich organisierten Honigaufkaufs. 

Zeitgleich kam es zu einer massiven Ausbreitung der Varroamilbe.

   
   

Im Jahre 1990 erfolgte die Umwandlung des Vereins in die noch heute bestehende Form:

   

„Imkerverein Glauchau und Umgebung e.V.“
                           unter den Dachverbänden:  „Landesverbandes Sächsischer Imker e.V.“
                           und dem  „Deutschen Imkerbund“.

   

Unser Verein schrumpfte bis 1995 auf nur noch 12 Mitglieder wie zum Gründungsjahr 1904.

   

Im Jahre 2009 gab es mit einem neu gewählten Vorstand eine Neuausrichtung der Vereinsarbeit.
Durch eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und der Schaffung einer Internetseite, sowie dem Aufbau unseres Bienenschaustandes, konnten wir uns und die Bienenzucht präsentieren.

   

Mit dem Schritt zur Jugendarbeit im Jahr 2013 und unserer vielfältigen Unterstützung bei Märkten, Festen und zuletzt beim  Stadtjubiläum „775 Jahre Glauchau“ im Jahr 2015 konnte unser Verein einen deutlichen Mitgliederzuwachs bis zum Jahr

2016 auf 52 Vereinsmitglieder erreichen, welche 450 Bienenvölker betreuen.

   
   
      

Eine ausführliche Chronik steht im Vereinsarchiv zur Verfügung.